05.10.2014

gerard donovan: ein bitterkalter nachmittag

zwei männer auf einem feld im winter; der eine war der bäcker, der andere der lehrer im dorf. man kannte sich und lebte über jahre in frieden zusammen. nun ist krieg, die beiden stehen einander gegenüber, der eine wird gezwungen eine grube auszugraben, der andere beaufsichtigt ihn und für beide ist unausgesprochen klar wofür die grube ist. während des tages kommen sie ins gespräch und sprechen über alles, was war und was sie hier zusammenbringt, über gutes und böses, über werte des lebens, über leben und ueberleben. während des tages fahren aber auch lastwagen vor und bringen gefangene her, die hier warten müssen.
ein unheimliches buch, das mit starken szenen die situation in einem bürgerkrieg oder krieg beschreibt. mit der nähe zu den einzelnen personen verlässt diese unheilvolle geschichte die anonymität und zeigt persönliche schicksale, macht die kriegssituation individuell erlebbar. alles führt auf die zentrale frage hin, ob man um die eigenen haut zu retten, seine freunde verraten darf.
schwere kost, die nicht immer ganz einfach zu lesen ist. aber letztlich nimmt einen die geschichte gefangen und hinterlässt existenzielle fragen, die lange nachwirken.

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