21.09.2011

philip roth: nemesis

zur zeit in der der roman handelt, gibt es noch keine polioimpfung, die krankheit ist noch nicht beherrschbar. bucky cantor, ein junger sportlehrer betreut auf einem sportplatz in newark die zuhause gebliebenen jungen und mädchen. der bedrohung der grassierenden kinderlähmungsepidemie in der stadt stellt er sich mit abgeklärtheit und versucht die menschen in der aufkommenden hysterie zu beruhigen. das verhalten der verängstigten gesellschaft erinnert einen an die jüngste geschichte der achtziger jahre des letzten jahrhunderts, als das aufkommen von aids angst und schrecken verbreitete.
seine verlobte arbeitet zur gleichen zeit in einem jugendlager auf dem land in vermeintlicher sicherheit. der dortige schwimminstruktor wird in die armee abberufen, eine stelle für bucky, der sich überreden lässt, hinzufahren. eine woche später tritt der erste poliofall in diesem jugendlager auf. hat bucky die viren eingeschleppt? auch er erkrankt kurz darauf und trägt schwere folgeschäden davon. aus dem einst sportlichen und kräftigen jungen mann wird ein schatten seiner selbst, dessen persönliche krisen sich vor den augen des lesers, der leserin auftun. 
in einer starken und präzisen sprache entwickelt sich die geschichte, doch enthält sie passagen, die die geduld beim lesen auf eine harte probe stellen.

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