20.08.2013

monica cantieni: grünschnabel

als adoptiertes kind wächst die erzählerin bei eltern auf, deren weitere familie die adoption nicht oder nur schlecht akzeptiert. dies muss sie hin und wieder spüren. ihr grossvater, zu dem sie eine sehr innige beziehung hat, kennt aber keine vorbehalte ihr gegenüber. sie erlebt sein aelterwerden und seine beginnende demenz. als kind geht sie damit viel selbstverständlicher um als die erwachsenen. im haus ihrer eltern leben weitere zum teil sehr spezielle menschen, unter anderem auch toni, der aus italien kommt und bei dem sie ein und aus geht. in seinem schrank entdeckt sie eines tages tonis tochter, die illegal im land lebt.
in einer eigentümlich direkten sprache, in oft kurzen und trockenen sätzen, erzählt uns „grünschnabel“, das adoptivkind, seine geschichte. es ist nicht immer leicht, beim lesen die zusammenhänge ganz zu erfassen, weil viele ereignisse nur angedeutet und im unbestimmten belassen werden. viel witz und teilweise groteske beschreibungen alltäglicher situationskomik lässt das buch aber zu einem vergnüglichen leseerlebnis werden, nicht ohne dem ernst der geschichte gerecht zu werden.

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