30.08.2013

franz hohler: der neue berg

was als feiner erdriss im wald die aufmerksamkeit eines joggers auf sich zieht, ist das erste zeichen einer sich ankündigenden katastrophe. weitere und tiefere erdrisse, erderschütterungen, ein umgestürzter baum und aus den rissen aufsteigender rauch beunruhigen viele menschen, die hier in der gegend wohnen. die behörden reagieren schleppend, der gemeindepräsident ist erfüllt von angst um den ruf seiner gemeinde und hält informationen zurück, während seine politischen gegner das gegenteil einfordern. die mittel und fähigkeiten der menschen, auf ein sich kaum vorstellbares ereignis richtig einzustellen, bleiben äusserst beschränkt.
parallel dazu zeigen die geschichten beziehungen und familienleben der einzelnen akteure, trennungen und scheidungen in bestandenen ehen, verliebtheiten und neue lieben, kurz die unbeständigkeit des lebens.
und die katastrophe bricht über die menschen in einem kaum vorstellbaren ausmass herein.
immer wieder wird die menschheit von naturkatastrophen heimgesucht und immer wieder erfahren wir, wie schwierig in solchen momenten das richtige reagieren und ergreifen von massnahmen ist. treffend und sehr anschaulich ist davon zu lesen. ein buch voll von menschlichen regungen, voll von machtspielen und konkurrenzverhalten, voll von gefühlen mit denen jeder und jede fertig zu werden versucht, mit mehr oder weniger grossem erfolg.

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