26.01.2014

christoph ransmayr: atlas eines ängstlichen mannes

dieses buch voll von kleinen berichten über beobachtungen und begegnungen mit menschen auf allen kontinenten entführt uns mit seinen berichten von reiseerlebnissen in zauberhafte und spannende welten. christoph ransmayr begegnet insassen der psychiatrischen klinik in wien anlässlich des besuchs der berühmten jugendstilkirche und er spricht mit menschen in murmansk über deren leben zwanzig jahre nach dem ende der sowjetunion. ganz nah erfahren wir von seinem treffen mit einem mann in sri lanka, der beim tsunami sein haus, viele verwandte und freunde verloren hat, seine ehefrau und sein kind ihm aber geblieben sind. jeder seiner siebzig geschichten geht christoph ransmayer mit einer gesunden neugier auf den grund und setzt diese texte oft auch in einen geschichtlichen kontext. so ist es auch ein bildungsbuch, aus dem man ganz viele zusammenhänge erkennen kann und manchmal auch plötzlich zu verstehen beginnt, warum es in dieser oder jener gegend so ist, wie es ist.
siebzig episoden, von denen jede mit „ich sah...“ beginnt und von denen jede sich zu einer eigenständigen, berührenden und tiefgründigen geschichte entwickelt. geschrieben in einer sensationell schönen sprache birgt dieses buch einen unvergleichlichen schatz.

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