21.03.2014

knut hamsun: die weiber am brunnen

hinter diesem nicht mehr ganz der heutigen zeit entsprechenden titel findet sich eine geschichte, die sich im 19. jahrhundert in einer kleinen norwegischen hafenstadt abspielt. oliver, der junge seemann, erleidet einen unfall auf see und verliert ein bein. seine braut heiratet ihn trotzdem, sie leben in einem haus in der stadt und oliver findet eine anstellung beim reichen konsul in dessen kontor. von ihren fünf kindern studiert der älteste sprachen, wird vom konsul finanziell unterstützt, der zweite wird schmied und übernimmt die schmiede. immer wieder wird die schuld auf dem haus fällig, nur petra, olivers ehefrau, schafft es in langen besuchen, beim besitzer jeweils eine neue frist zu erlangen. als bekannt wird, dass oliver beim damaligen unfall auch seine zeugungsfähigkeit verloren hat, wissen alle, dass er nicht der vater der fünf kinder sein kann.
ganz im stil jener zeit, episch breit, schreibt hamsun diesen gesellschaftsroman, in dem er nichts wirklich anspricht, sondern den lesenden die schlüsse selbst ziehen lässt. dieses buch lässt einen eintauchen in eine vergangene zeit und in eine gemeinschaft von menschen, die es in der form heute kaum noch gibt, deren fragen und probleme aber auch heute noch aktuell sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen