15.09.2014

ismail kadare: chronik in stein

gjirokastra im süden albaniens wird während des zweiten weltkrieges wechselweise von italien und griechenland und dann von deutschland besetzt. bis hierher besitzt diese gesellschaft eine intakte sozialstruktur in der jeder mensch seinen platz hat. die jahrhundertealten traditionen und bräuche gehen jetzt aber verloren, moralische begriffe und wertehaltungen verlieren ihre bedeutung. was die fremden besatzungen nicht verändert haben, droht letztlich in der nachkriegszeit im sozialismus zu verschwinden.
aus der sicht des kindes werden uns diese unumkehrbaren veränderungen, der untergang einer epoche, erzählt. die anfänglich unbeschwerte und behütete kindheit endet jäh. angst, ungewissheit und schrecken bestimmen immer mehr das kindliche dasein. die oft poetisch-subtile erzählung ergreift einen beim lesen stark.

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