10.03.2015

joachim b. schmidt: in küstennähe

die geschichte von zwei männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: grimur, der mürrische greis im altersheim, war einst wie gewohnt mit seiner schwester zum fischfang hinausgefahren und ohne sie zurückgekehrt. nie konnte geklärt werden, was damals genau geschah.
als in grimurs zimmer die heizung ausfällt, ist lárus als junger gehilfe des hauswarts bei der reparatur dabei. ihm wird schnell klar, wie er als junge mit seinen kameraden dem alten mann üble streiche gespielt hat. lárus' interesse ist geweckt, er will wissen, ob grimur seine schwester auf dem gewissen hat.
in dieser kleinräumigen welt, wo jeder jeden kennt, spitzt sich eine kraftvoll erzählte geschichte zu und zieht einen beim lesen ganz in den bann. so sehr, dass gegen das ende ein bedauern aufkommt, nur noch über wenige seiten in dieser archaischen welt verbleiben zu können.
«inspiriert durch gerüchte und erzählungen aus den fjorden westislands» steht nach dem ende des romans: genau so fühlt er sich an.

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