marie
erhält zu ihrem geburtstag immer einen strauss roter rosen und zwar
so viele wie sie jahre alt wird. seit einiger zeit aber sind es immer
vierzig. maries lebensgeschichte, der enkelin eines eingewanderten
jüdischen schneiders, ist eigentlich immer die geschichte der
anderen: längst ist sie und ein grosser teil der näheren familie
getauft und zum christentum konvertiert, ihr bruder gar ein
katholischer geistlicher geworden. marie heiratet max, einen
ambitiösen jungen mann, dessen ziel es ist, in seiner partei
voranzukommen und letztlich einen sitz in der landesregierung
einzunehmen. marie ist die ideale gattin, weiss verbindungen zu
pflegen, zu repräsentieren und gastgeberin zu sein. max erreicht
sein ziel. immer wieder muss marie kompromisse machen, verzichten und
sich zurücknehmen, um max den weg zu ebnen. beinahe opfert sie sogar
das herrschaftliche elternhaus am see, die einzige konstante in ihrem
leben. der tod ihres sohnes und ihres mannes lässt sie alleine und
auch etwas befreit zurück.
als
frau an der seite eines erfolgreichen mannes führt sie ein leben
voll von emotionen und liebe, intrigen und verrat. sprachlich
spannend, bildhaft und virtuos begegnet uns diese geschichte aus der
zweiten hälfte des zwanzigsten jahrhunderts, wie sie auch heute
nicht aktueller sein könnte. gegenseitige abhängigkeiten bestimmen
aufstieg und fall von personen. welche werte zählen und was bleibt,
sind zentrale themen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen