konstantin
hat seinen im krieg umgekommenen vater – einen
nazi-schergen – nie gekannt, aber dessen schatten liegt über
seinem ganzen leben. für seine mutter ist er ein glückskind: schon
ihre damalige schwangerschaft bewahrte sie am kriegsende vor einer
verhaftung.
als
jugendlicher in der ddr hat er wegen seines vaters trotz bester
leistungen keine chance aufs gymnasium zu gehen. er verlässt seine
mutter mit dem ziel fremdenlegion, bleibt dann aber in marseille
hängen und verdient sich dort sein erstes geld, bis ihn die
familiengeschichte wieder einholt. zurück in der ddr kämpft er
darum, diese vergangenheit loszuwerden. zeitweise scheint es ihm zu
gelingen, aber immer wieder bremst ihn seine herkunft aus. und auch
zuletzt am ende der ddr steht er nicht auf der seite derer, die
gewinnen.
während
seines ganzen lebens hält er sich an seine moralischen und ethischen
grundsätze, verzweifelt nicht und ist zufrieden mit dem, was ihm das
leben bereithält. sein bruder hingegen hat weniger skrupel, lehnt
sich von anfang nicht gegen die widrigkeiten des systems auf, sondern
folgt ihm und schwimmt auch nach 1989 wieder obenauf.
einzigartig
detailliert aufgezeichnet ist diese lebensgeschichte von konstantin,
der immer wieder aus der schattenseite des lebens heraustreten kann.
sein glück, dass die umstände beinahe undenkbares möglich machen,
grenzt manchmal fast ans unwahrscheinliche.
auch
wenn der roman die spannung nicht immer halten kann, liest er sich
trotz des schwierigen und vielschichtigen themas leicht und irgendwie
auch vergnüglich. schnell stellt man sich beim lesen auf die seite
von konstantin und durchlebt mit ihm alles, was ihm das leben bietet
oder vorenthält.
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