in
einem ruhigen bergtal wird der bau eines wasserkraftwerkes mit einem
stausee geplant. mehrere bauernhöfe mit ihrem land werden
überschwemmt werden. neben den fortschrittsgläubigen, die in der
industrialisierung eine zukunft sehen und sich mehr arbeitsplätze
und reichtum erhoffen, gibt es die menschen, die ihre seit
generationen bewirtschafteten höfe nicht verkaufen wollen, sich aber
letztlich aus unterschiedlichen gründen dazu gezwungen sehen. bagger
und baumaschinen fahren auf, ein uralter bergahorn muss der neuen
strasse weichen und ein teil des immer gut gepflegten waldes wird
gerodet. die talgemeinschaft, in der jeder jedem geholfen und
beigestanden hat, wird auseinandergerissen.
mit
sprachlicher wucht beschreibt meinrad inglin eine konservative
gesellschaft mit einem ausgeprägten gegenseitigen
verantwortungsbewusstsein. nicht nur der technische fortschritt
bricht über die hier ansässigen menschen herein, auch ein teil der
jugend, die in den städten arbeitet und wohnt, kommt mit neuen ideen
und anderen wertehaltungen nach hause.
allein
die einzigartig detaillierte und farbige beschreibung der natur im
jahreszeitenwechsel und der einzelnen figuren lohnt schon die
lektüre. vor diesem hintergrund einen solch eindringlichen sozial-
und gesellschaftsroman zu finden, ist eine wahre lesefreude. die
spannende handlung liess mich das buch kaum aus der hand legen.
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