04.07.2017

julian barnes: der lärm der zeit

dieses biografisch angelegte buch beginnt mit dem begabten, lebenslustigen und aufmüpfigen jungen dmitri schostakowitsch, der ein unabhängiges leben führen will, für die gleichberechtigung von frau und mann und für freie liebe einsteht. früh hat er schon erfolg mit seiner musik, wird anerkannt und gefeiert. die unbeschwertheit findet aber bald ein ende: unter stalins herrschaft lebt sich besser unauffällig und im hintergrund. als der diktator ohne kommentar während der aufführung einer oper schostakowitschs die loge verlässt, verheisst dies nichts gutes. seither werden seine werke verboten und nicht mehr aufgeführt. nach stalins tod wendet sich das blatt und er wird rehabilitiert und sogar aufgefordert oder gar gezwungen, der partei beizutreten. wie schostakowitsch, um arbeiten zu können, sich gegen seinen willen letztlich doch der macht beugt, seine gedanken und gewissensbisse dazu, wird meisterhaft beschrieben.
keine chronologische biografie, sondern ein buch, das viele verschiedene blicke auf das leben und die gedanken dieses berühmten komponisten freigibt. trotz der schwere des themas leicht und spannend zu lesen.

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