07.10.2017

silvio huonder: dicht am wasser

in einem brandenburgischen dorf ausserhalb berlins leben neben den einheimischen auch etliche zugezogene, junge familien, die sich alle untereinander kennen. das beschauliche leben der zuzüger nimmt jäh ein ende, als der neunjährige nelson nach dem klavierunterricht nicht nach hause kommt. während er sich versteckt, damit er das jährliche vorspiel in der dorfkirche nicht bestehen muss, werden die beziehungen zwischen den menschen auf einer harte probe gestellt. die bisherige harmonie erweist sich als wenig tragfähig.
die ueberforderung des kindes, die beziehungen der zugezogenen familien untereinander und zu den ursprünglichen, noch von der ddr geprägten einwohner, werden zu zentralen elementen der geschichte. an diesem einen tag wird vieles in frage gestellt, was bisher selbstverständlich war. das buch – sowohl eine psychologische studie als auch ein krimi – ist tiefgründig, spannend und leicht zu lesen, auch wenn die vorstadtidylle manchmal etwas plakativ daherkommt.

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