05.07.2018

john henry mackay: der puppenjunge

unabhängig voneinander verlassen zwei männer ihre heimat in der provinz, um in das berlin der «goldenen zwanziger jahre» zu ziehen. günther, erst 15 jahre alt, gerät schnell in die stricherszene. hermann, der der enge seines dorfes entkommen will, träumt von der grossen liebe. zufällig treffen die beiden aufeinander, ein kompliziertes verhältnis beginnt: beide gehen von grundsätzlich anderen vorstellungen aus.
eine streckenweise sehr sentimentale und manchmal auch überzeichnete geschichte, geschrieben in einer sprache aus jener zeit. das spannende ist nicht eigentlich diese unerfüllte liebe, sondern der tiefe und authentisch geschilderte einblick in das leben an diesen treffpunkten. dies in einem jahrzehnt als der paragraf 175 in deutschland homosexualität noch lange vollkommen unter strafe stellte. insgesamt ein lesenswertes zeitbild.

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