ein kanarisches familienepos, das sich
über ein jahrhundert hinzieht, ist das gerüst dieses romans. rosa,
die junge kunststudentin kehrt aus madrid nach hause zurück. die
erzählte zeit beginnt mit der geburt von rosas grossvater julio, der
immer ein bescheidenes, wenig privilegiertes leben geführt hat.
ueber mehr als vierhundert seiten entwickelt die autorin eine
spannende, farbige und weitverzweigte geschichte, die sich nicht nur
den einzelnen menschen und deren unterschiedlichen sozialen
verhältnissen widmet, sondern auch immer wieder den bezug zu den
politischen ereignissen in spanien herstellt.
viele einzelne kurze kapitel, die
zunächst wenig bezug zueinander zu haben scheinen, fügen sich mit
der zeit zum gesamten bild. die handlung wird rückwärts erzählt,
beginnt also in der gegenwart und endet vor etwa hundert jahren mit
der geburt julios. dies erschwert immer wieder die orientierung; das
vorangestellte personenregister mildert diese schwierigkeit etwas.
obwohl die etwas eigenwillige sprache einen beim lesen ziemlich
fordert, ist es insgesamt ein lesenswertes buch, das der wahrnehmung
der kanarischen inseln als feriendestination einen unerwarteten
kontrast entgegensetzt.
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