17.09.2019

lars mytting: die glocke im see

im ausgehenden 19. jahrhundert lebt astrid, eine junge, wissbegierige frau in einem abgelegenen dorf. sie träumt von einem anderen leben, als dem auf dem armseligen bauernhof, wo sie zuhause ist. bald steht sie mit ihren gefühlen zwischen kai, dem neuen pfarrer in der gemeinde und gerhard, einem deutschen architekten, der den abbau und abtransport der alten kirche organisiert. doch kann sie zulassen, dass mit der alten kirche auch die beiden glocken verschwinden, die von ihren vorfahren gestiftet worden waren?
eine wunderbare geschichte aus dem alten norwegen, die viele aspekte des damaligen lebens beinhaltet. dieser an mystik und dramatik reiche roman, hätte durchaus das potential ins kitschige abzugleiten. seine stärke ist, dass er gerade das nicht tut. facettenreich und spannend wird das leben einer frau in einer gesellschaft am anfang eines grossen sozialen umbruchs erzählt. alte bräuche und sagen haben hier ebenso platz wie die auseinandersetzung mit einer neuen zeit.

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