tristan da cunha ist die am weitesten
vom nächsten festland gelegene dauernd bewohnte insel der welt; ein
zerklüfteter, steil aus dem meer herausragender vulkanischer kegel
im südatlantik, der nur auf einer seite eine leicht schräge ebene
aufweist, auf der sich leben lässt. hier siedeln seit einigen
jahrhunderten die nachfahren von schiffbrüchigen unterschiedlicher
herkunft. sieben grossfamilien, die alle über die jahrhunderte
miteinander verwandt sind, harren in dieser entlegenen gegend aus,
deren wetter meist unwirtlich und reich an stürmen und regen ist.
ueber die jahrhunderte hat sich eine gesellschaft mit eigenen regeln
herausgebildet, die als gemeinschaft ohne geld lebt und allen
äusseren einflüssen kritisch gegenübertritt.
vier ganz verschiedene personen aus
unterschiedlichen zeiten der letzten jahrhunderte, die alle einen
bezug zu tristan da cunha haben, geben das grundgerüst zu diesem
buch. christian, ein funker, der im 2. weltkrieg auf der insel
stationiert ist; edwin, ein katholischer priester, der die insulaner
missionieren will; noomi, eine südafrikanische südpolforscherin,
die unterwegs in die antarktis ist und mark, ein briefmarkenhändler,
der die insel nur von den abbildungen auf den briefmarken kennt. aus
diesen vier perspektiven, die unterschiedlicher nicht sein könnten,
wird in einem epischen bogen ein bild der geschichte und des dortigen
lebens gezeichnet.
sprachgewaltig und mit eindrücklichen
beschreibungen von landschaft, meer und naturereignissen, aber auch
jener menschen, zieht einen der autor beim lesen hinein in diese
spektakuläre szene und lässt neugier und sehnsucht nach diesem
weltverlassenen ort aufkommen. die über 700 seiten sind nicht immer
einfach zu lesen, manchmal sehr realistisch, manchmal eher
philosophisch, nicht immer spannend, aber als gesamtes werk macht es
lust darauf, mehr zu erfahren von diesem flecken erde.
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