in der ägyptischen stadt alexandria,
wo vertreter aller religionen nebeneinander leben, verbringt der
autor die kindheit in seiner jüdischen grossfamilie. aus dieser
perspektive schreibt er über das leben in den 1950er jahren. als
wohlhabende leute führen seine tanten und onkel ein leben mit
bediensteten – im winter in der stadt, im sommer am meer – und
nehmen am damaligen gesellschaftlichen leben teil, das sich an
europäischen vorbildern orientiert. mit dem suezkrieg und der
machtergreifung nassers ändert sich vieles, bis seine familie 1965
das land verlassen muss und nach italien übersiedelt.
dieses unterhaltsame und erfrischende
buch vermittelt nicht nur ein stück familiengeschichte, sondern
widerspiegelt auch das damalige leben in dieser nordafrikanischen
stadt. fasziniert bin ich vor allem von der bildhaften darstellung
der charaktere und den humorvollen, anekdotenhaften ereignissen, die
einen immer wieder schmunzeln lassen. auch die komplexe und trotzdem
leicht zu lesende sprache hinterlässt einen nachhaltigen eindruck.
22.09.2020
andré aciman: damals in alexandria
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