während
des jugoslawienkrieges
kommt
der autor als 14-jähriger mit seinen eltern auf der flucht nach
deutschland. nichts ist mehr, wie es war. nach dem anfänglichen
aufenthalt in einem flüchtlingsheim
wohnt seine familie später in einem sozial eher schwachen viertel
heidelbergs. der treff der jugendlichen unterschiedlichster
herkunft ist eine
tankstelle. hier findet er freunde. lange dauert die unsicherheit, ob
seine familie in deutschland
bleiben darf. zurückgeblieben in der alten heimat ist die
grossmutter, die er später immer
wieder besucht. seine reisen dahin führen ihn in sein herkunftsland,
in dem ein krieg das selbstverständliche zusammenleben der menschen
zu einem komplizierten konfliktfeld hat werden lassen.
selten
habe ich ein so einzigartiges buch, voll von starken texten gelesen,
die stimmungen, gefühlslagen und realitäten aus der sicht eines
jugendlichen beschreiben, dessen leben eine totale wende nimmt. die
autobiografisch geprägten kapitel geben unablässig eine neue sicht
auf die vielgestaltigen probleme, die eine solche flucht nach sich
zieht. konsequent ausschliesslich beschreibend und nie wertend
gelingt es dem autor –
ohne humor und zuversicht zu verlieren –
einen kritischen blick auf das geschehen zu werfen. die
auseinandersetzung mit seiner herkunft ist nicht nur sehr berührend,
sondern hat etwas
wegweisendes. und, wie er das buch zu ende führt, ist eine nicht
ganz einfache, aber gelungene ueberraschung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen