14.11.2020

siri hustvedt: damals

eine junge frau zieht aus minnesota nach new york, wo sie ein kleines appartement in einem etwas heruntergekommenen viertel bezieht. ihr ziel ist es, hier ihren ersten kriminalroman zu schreiben. zugleich ist sie – aus der provinz kommend – fasziniert vom leben in dieser pulsierenden metropole. zuhause hört sie durch die dünnen wände den überspannten und rätselhaften monologen ihrer nachbarin lucy zu und macht sich ein bild von ihr. eines nachts taucht lucy in einer bedrohlichen situation als retterin in ihrer wohnung auf. so lernen sich die beiden kennen und viele fragen beginnen sich zu klären.
das vielschichtige buch mit verschiedenen parallelen handlungssträngen erfordert viel konzentration. trotz deren grafisch unterschiedlicher darstellung bleibt es ein schwieriges lesen. wunderbare und stimmige kapitel wechseln mit eher schwierig zu verstehenden ab. der text der starken haupthandlung mit aspekten der frauenbefreiung, verliert sich später in spiritismus und hexenzauber. die ausschnitte aus dem entstehenden krimi bleiben eher blass. so mag der roman nicht immer die spannung zu halten, kommt manchmal etwas skurril daher und bleibt für mich einfach etwas unverständlich.

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