11.09.2022

alena mornštajnová: hana

mira wird als neunjährige während einer typhusepidemie zur vollwaise. zunächst findet sie aufnahme bei einer vierköpfigen pflegefamilie. als ihre ebenfalls totgeglaubte tante hana überraschend auftaucht, geht mira mit ihr, um fortan bei ihr zu leben. hana ist eine eigenartige, wortkarge frau, die sich oft zurückzieht. mira versteht dies nicht, schafft es aber durch ihre zuwendung und fröhlichkeit, sie für sich zu gewinnen. langsam nähern sich die beiden an. so erfährt mira langsam von hanas ueberleben in theresienstadt und auschwitz.
ein aussergewöhnliches buch, das uns durch seinen geschickten aufbau der handlung und viel feingefühl ganz unterschiedliche menschen in einer zeit existenzieller bedrohung nahebringt. das unsägliche leiden, die enttäuschungen und intrigen, die hana erleben muss, könnten anschaulicher nicht beschrieben werden. die meisterhafte schilderung ihrer inneren stimme, ihres ueberlebenswillens, aber auch ihrer verzweiflung machen den roman zu einem ganz speziellen zeitdokument, das ganz besondere beachtung verdient.

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