mira wird als neunjährige während
einer typhusepidemie zur vollwaise. zunächst findet sie aufnahme bei
einer vierköpfigen pflegefamilie. als ihre ebenfalls totgeglaubte
tante hana überraschend auftaucht, geht mira mit ihr, um fortan bei
ihr zu leben. hana ist eine eigenartige, wortkarge frau, die sich oft
zurückzieht. mira versteht dies nicht, schafft es aber durch ihre
zuwendung und fröhlichkeit, sie für sich zu gewinnen. langsam
nähern sich die beiden an. so erfährt mira langsam von hanas
ueberleben in theresienstadt und auschwitz.
ein aussergewöhnliches buch, das uns
durch seinen geschickten aufbau der handlung und viel feingefühl
ganz unterschiedliche menschen in einer zeit existenzieller bedrohung
nahebringt. das unsägliche leiden, die enttäuschungen und intrigen,
die hana erleben muss, könnten anschaulicher nicht beschrieben
werden. die meisterhafte schilderung ihrer inneren stimme, ihres
ueberlebenswillens, aber auch ihrer verzweiflung machen den roman zu
einem ganz speziellen zeitdokument, das ganz besondere beachtung
verdient.
11.09.2022
alena mornštajnová: hana
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