schon in jungen jahren ist ali eine
frau, die ihren eigenen weg geht. früh verlässt sie gegen den
willen ihrer eltern das heimatliche kleine dorf in den bergen um nach
london zu gehen. später kommt sie zurück. das leben im dorf ist
nichts mehr für die freiheitsliebende ali, sie sucht sich wohnung
und arbeit in der stadt. nach einem langen und für jene zeit
unkonventionellen leben zieht sie als grossmutter ins altersheim. sie
redet nun oft vom sterben. ihre enkelin, die eine nahe und besondere
beziehung zu ihr hat, besucht sie oft. es fällt ihr aber schwer sich
mit dem bevorstehenden abschied auseinanderzusetzen. erfolglos
fordert sie ali auf, ihre erlebnisse, ihre lebensgeschichte
niederzuschreiben. nun tut es die junge frau stellvertretend für
sie. als ali stirbt, ist die geschichte unvollständig.
in diesem wunderbaren
«generationenbuch» bringt uns die autorin nicht nur die beziehung
zwischen diesen zwei frauen unterschiedlichen alters nahe, sondern
erzählt auch alis leben. die unvollständigen berichte der
grossmutter werden mit fiktiven oder erahnten elementen ergänzt. so
könnte es damals gewesen sein. die liebevolle erzählweise in einer
reichen und subtilen sprache macht den roman zu einem emotionalen und
tiefgehenden leseerlebnis.
28.08.2022
annina haab: bei den grossen vögeln
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen