06.11.2011

henning mankell: tiefe

das wohlgeordnete leben eines marineoffiziers, die privilegien des militärs und die etwas langweilige, mässig glückliche ehe mit einer frau aus reicherer familie; all das kommt ins wanken, als er im einsatz als seevermessungsingenieur, die auf einer schäreninsel allein lebende sara fredrika kennenlernt und sich in sie verliebt. was mit ein paar notlügen und unwahrheiten beginnt wird eine komplexe beziehungsgeschichte. als er einen anderen mann bei sara fredrika – einen desertierten deutschen soldaten entdeckt erwacht seine eifersucht. er schreckt vor gewalt und selbst vor mord nicht zurück. als seine misstrauisch gewordene ehefrau selbst auf der schäreninsel erscheint, die beiden frauen sich gegenüberstehen und all die lügen auffliegen, gibt es für ihn keinen ausweg mehr.
spannend von der ersten bis zur letzten seite entrollt sich ein tiefer einblick in abgründe der menschlichen seele. die kälte des nordischen winters erscheint als symbol für die kälte des handelns des marineoffiziers. direkte und unverschnörkelte dialoge lassen die handlung eindringlich erscheinen. in der von henning mankell gewohnten spannenden und virtuosen weise erzählt, lässt einen dieses buch kaum los.

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