23.11.2011

serena vitale: puschkins knopf

der berühmte russische dichter alexander puschkin kam mit 37 jahren tragisch ums leben. er starb zwei tage nach einem duell, bei dem er einen bauchschuss erlitt. herausgefordert hatte er – trotz den zahlreichen versuchen seiner freunde, ihn davon abzuhalten – einen jungen französischen lebemann, der natalja puschkina ungebührlich den hof machte. die umstände, wie es zu der damals schon verbotenen tat kam, sind nie ganz geklärt worden. dies alles geschieht vor dem hintergrund des gesellschaftlichen lebens in st. petersburg im frühen 19. jahrhunderts, also zur regierungszeit des zaren nikolaus I.
der roman fusst auf historischen gegebenheiten, die mit unzähligen briefen und akten aus verschiedenen quellen teilweise belegt sind. die autorin lässt mithilfe von vielen zitaten und transkiptionen von dokumenten diese zeit auferstehen und vermittelt einen tiefen einblick in das leben des adels und der reichen. das arme volk spielt kaum eine rolle, kommt lediglich einmal beim abschied von der leiche puschkins vor. die soziale ungerechtigkeit lässt sich nur erahnen, die oktoberrevolution liegt noch beinahe hundert jahre in der zukunft.
das buch ist nicht immer ganz spannend und manchmal auch etwas schwierig zu lesen. es erfordert ruhe und konzentration um die zusammenhänge zu verstehen und den faden nicht zu verlieren. es ist aber ein geschichtsbuch der ganz besonderen sorte.

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