01.12.2011

alain claude sulzer: die siamesischen brüder

im 19. jahrhundert wurden in siam, dem heutigen thailand, die beiden brüder chang und eng geboren. an der brust zusammengewachsen, verbrachten sie das ganze leben ungetrennt gemeinsam und wurden in vielen ländern als sensation auf bühnen vorgeführt. auch aerzte und wissenschaftler hatten ein grosses interesse an ihnen. der begriff „siamesische zwillinge“ geht auf sie zurück. sie heirateten zwei schwestern und hatten viele nachkommen. der tod des einen bedeutete auch den tod des anderen.
der roman beschreibt das leben der beiden brüder, teils wie es war, teils wie es gewesen sein könnte. mit viel phantasie folgt der autor den historischen gegebenheiten und führt uns in die nicht ganz einfache welt dieser beiden brüder, deren angehörigen und freunde in einer zeit, in der man sich auch darüber stritt, ob die beiden ein oder zwei menschen seien, ob sie eine oder zwei seelen hätten. informationen waren noch nicht in dem ausmass überall verfügbar wie heute, was viel raum für vermutungen und interpretationen gab. mit seiner komplexen und bildreichen sprache macht der autor den roman zu einem echten lesegenuss.

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