15.01.2012

göran tunström: der mondtrinker

nachdem die mutter kurz nach der geburt bei einem vulkanausbruch spurlos verschwunden ist, fällt dem vater die aufgabe der alleinigen erziehung zu. ernsthaft und verantwortungsvoll umsorgt er seinen sohn, lässt ihm eine einzigartige erziehung angedeihen, während er selbst – als nachrichtensprecher und damit öffentliche person – ein nicht immer einfaches leben führt. sein sohn verlässt ihn als student und kehrt nach jahrelanger trennung erst viel später zurück ins dorf.
sein rückblick auf kindheit und jugend und die beziehung zum vater kommt in unterschiedlich langen texten daher. es ist nicht ganz einfach sich in diese collageartige abfolge von erinnerungen einzulesen. die zeitlichen sprünge und die wechselnden orte der handlung haben etwas abruptes. die einzelnen sequenzen beschreiben dichte und emotional schöne momente, die zunächst etwas isoliert da stehen. erst gegen den schluss, als die verhältnisse sich ändern, der vater abhängig und bedürftig wird, erschliesst sich die geschichte dem leser, der leserin vollständig.
nicht ein buch, dass sich als schöner roman einfach von vorne nach hinten lesen lässt. ein schönes buch, das viel konzentration und ruhe zum lesen braucht.

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