04.02.2012

perihan mağden: ali und ramazan

ramazan hat im waisenhaus eine besondere stellung. er wird vom masslos in ihn verliebten direktor missbraucht und hat dadurch privilegien. als ali ins waisenhaus eintritt, wird aus der anfänglichen freundschaft zu ramazan liebe und sie werden ein unzertrennliches paar; keiner kann mehr ohne den anderen sein. erwachsen geworden müssen sie das waisenhaus verlassen und sehen einer ungewissen zukunft entgegen. der schöne ramazan verdient das geld für beide als stricher. ali leidet darunter und beginnt lösungsmittel zu schnüffeln um seine eifersucht zu ertränken. keiner kann ohne den anderen leben. das auf und ab ihrer liebesbeziehung nimmt immer drastischere formen an und führt in ein katastrophales ende.
eine harte und schonungslose geschichte, umso mehr als dass sie auf einer wahren begebenheit beruht. armut, unterdrückung und gesellschaftliche vorurteile bringen zwei liebenswerte und liebende junge männer an den abgrund ihres seins. der autorin ist es gelungen nur zu beschreiben und nicht zu kommentieren, was das buch so direkt macht und einen der wirklichen geschichte nicht ausweichen lässt. der wechsel zwischen den schönen beschreibungen der liebe der zwei und des schrecklichen alltages in dem sie sich bewegen, lässt einen beim lesen ein wechselbad der gefühle erleben. letzlich bleibt aber kein raum für hoffnung.
ohne den türkischen originaltext lesen zu können, bleibt das gefühl einer unzulänglichen uebersetzung zurück. zu sehr fehlt das ambiente istanbuls, zu sehr ist die umgangssprache der beiden einem deutschen grossstadt-slang nachempfunden.

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