08.05.2012

amélie nothomb: attentat


epiphane ist hässlich, sehr hässlich sogar. er lernt die schöne schauspielerin ethel kennen und verliebt sich. auch sie wendet sich ihm zu; er hat den eindruck, sie nehme seine hässlichkeit gar nicht wahr. er wird zu ihrem besten freund, dem sie später auch erzählt, dass sie sich in xavier, einen ausserordentlich schönen mann, verliebt habe. epiphane leidet und nimmt ein angebot in japan an, in der hoffung die nötige distanz zu gewinnen. noch hat er ihr seine liebe nicht gestanden, denn in diesem zustand der unausgesprochenheit kann er von ihr träumen. zuletzt aber gesteht er ihr seine liebe und zerstört damit auch seine hoffnung: sie denkt nicht daran, ihn zu erhören.
mit drastischen beschreibungen der hässlichkeit von epiphane startet der roman, um nicht weniger drastisch utopisch weiter zu gehen. trotz der beinahe unmöglichen geschichte erkennt man das motiv: verliebtheit, sich zeit lassen mit dem liebesgeständnis, um die zeit der ungewissheit, der träume und hoffnungen möglichst lange zu erhalten.
hier treten trefflich beschriebene, schreckliche charaktere auf, deren nur allzu menschlichen gedanken auch uns bekannt sind.

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