13.05.2012

regina lampert: die schwabengängerin


regina lampert ist eines von mehreren kindern einer in bescheidenen verhältnissen lebenden familie im vorarlberg mitte des 19. jahrhunderts. um nicht so viele esser am tisch und ein zusätzliches einkommen zu haben werden jeden sommer viele kinder aus dem vorarlbergischen, aus graubünden und selbst aus dem südtirol nach schwaben zur arbeit geschickt. zu fuss machen sie sich auf den langen weg nach ravensburg, wo sie auf dem dienstbotenmarkt ihren neuen brotgeber finden. harte arbeit in haus und hof werden ende des sommers mit zwei garnituren kleidern, mit neuen schuhen und einem kleinen lohn bezahlt, den sie den eltern nach hause bringen. nicht alle hatten glück zu wohlmeinenden bauern zu kommen.
sechzig jahre später hat die autorin ihre erinnerungen aufgeschrieben und damit jene zeit aus ihrer sicht festgehalten. sie beschreibt ausserordentlich lebendig die damals gültigen werte, den einfluss der kirche, das brauchtum und die normen einer ländlichen gesellschaft. ein spannendes stück geschichtsunterricht, in dem nicht die noblen und reichen, die mächtigen und adeligen im vordergrund stehen, sondern jugendliche, die langsam erwachsen werden.

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