10.06.2012

per petterson: ist schon in ordnung


als andur mit seiner mutter vom land in die stadt ziehen muss, wo sie sich in einem arbeiter-vorstadtquartier niederlassen, beginnt für ihn ein schwieriges leben. die neue schule bringt für ihn einige herausforderungen. nicht einfach ist es, freunde zu finden und sich in die klasse zu integrieren. um etwas geld zu verdienen, trägt er daneben morgens und abends zeitungen aus. als er im letzten schuljahr beschliesst, die schule zu verlassen, weil es mit dem nebenerwerb zu viel wird, erfährt er von seiner mutter, dass sie eine monatliche staatliche unterstützung erhält, damit er, als kind aus ärmeren verhältnissen das gymnasium besuchen kann. trotzdem entscheidet er sich, eine arbeit in der zeitungsdruckerei anzunehmen. auch dort muss er sich zwischen den raubeinigen arbeitern und druckern erst seinen platz verschaffen.
ein bemerkenswerter, schöner jugend- und sozialroman, der uns teilnehmen lässt am leben eines vorstadtjugendlichen, der in bescheidenen verhältnissen aufwächst. er weiss sich jedoch immer irgendwie zu helfen, findet immer wieder eine perspektive und gibt nicht auf. „ist schon in ordnung“, was immer auch auf ihn zukommt. die stimmungsvolle beschreibung des eher tristen umfeldes und der schwierigen beziehungen der jungen leute untereinander zeigt eine welt auf, die wir als erwachsene schon weitgehend vergessen haben. hier kommt sie uns wieder so nahe, als wäre es gestern gewesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen