28.07.2012

lukas hartmann: räuberleben


würtemberg im 18. jahrhundert, räuberbanden verbreiten angst in der bevölkerung. auch hannikel, ein gefürchteter räuberhauptmann ist unterwegs mit seinen getreuen und seiner sippe, die zusammenhält und immer füreinander da ist. die not zwingt sie zu diebstahl und anderen gesetzlosigkeiten. der oberamtmann von sulz am neckar hat sich zum ziel gesetzt, diese gefürchteten individuen zu fangen und zu bestrafen. hannikel wird schliesslich in chur erwischt und eingesperrt, von einer würtembergischen delegation abgeholt und in sulz vor gericht gestellt. an hannikel und drei weiteren männern wird das todesurteil am galgen vollstreckt. während des prozesses kommt beim schreiber des oberamtmanns zunehmend mitleid mit dem halbwüchsigen sohn hannikels auf, was loyalitätsprobleme mit sich bringt.
ein faszinierender roman, der aus geschichtlichen tatsachen und erfundener handlung eine kompakte und in sich stimmende handlung ergibt. die vorkommenden figuren sind so treffend beschrieben und jede handelt auf ihre weise. ein bild der verschiedenen gesellschaftsschichten und deren abhängigkeiten. nichts ist zuviel, nichts fehlt in dieser spannenden und berührenden geschichte. während des lesens steht man automatisch auf der seite der schwachen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen