18.11.2012

oscar peer: das raunen des flusses

zurückgekehrt an die orte seiner kindheit lässt der autor bilder einer vergangenen zeit aufleben: das unterengadin in den dreissiger und vierziger jahren des letzten jahrhunderts. keine übliche, chronologisch angelegte autobiografie, sondern einzelne kapitel mit beobachtungen und beschreibungen von erlebnissen aus seiner kindheit und jugend.
in einer schönen, reichen und bildhaften sprache schaut oscar peer zurück auf die damalige zeit und erinnert sich an seine familie, an leute aus dem dorf, mitschüler, dorforiginale, missetäter und solche, die gutes taten in den schwierigen jahren während des zweiten weltkrieges. immer wieder thematisiert er den gesellschaftlichen umgang mit damaligen ungerechtigkeiten. mit dem kapitel, das vom sterben und tod seiner mutter handelt, setzt er seinen eltern ein liebevolles denkmal. er entführt einen in eine welt, die es so nicht mehr gibt, in der viele traditionen noch unbestritten waren und schon eine reise in den kantonshauptort chur ein grösseres unternehmen war.

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