29.05.2013

georg perec: anton voyls fortgang

ein roman, in dem über 350 seiten der buchstabe „e“ nicht einmal vorkommt. eine schier unmögliche sache und doch ist es gelungen und dies nicht nur in der französischen originalfassung sondern auch in der deutschen uebersetzung.
die geschichte des grausamen verschwindens einer ganzen sippe gibt viele rätsel auf. morde, systematische vernichtung von kindern, die die erbfolge stören könnten und andere schreckliche ereignisse bilden die handlung.
nicht einfach zu lesen, weil die sprache sich immer der regel den buchstaben „e“ zu vermeiden folgt. so wird es zu einem sehr ungewohnten leseerlebnis, vielleicht vergleichbar mit dem betrachten abstrakter malerei oder – noch eher – mit dem hören atonaler musik: alle sind nicht im ersten moment erschliessbar sondern brauchen zeit, damit vertraut zu werden. erst nach etwa fünfzig seiten begann sich bei mir ein leserhythmus einzustellen, der mir erlaubte, mich voll auf die handlung zu konzentrieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen