nicht
immer ging es so friedlich und demokratisch zu, wie wir unser bild
von der mehr als 700-jährigen schweiz gerne gezeichnet wissen. im
jahr 1635 lehnten sich die bauern im emmental und im entlebuch über
die konfessionsgrenzen hinweg gegen ihre herren in bern und luzern
auf. der bauernaufstand war eine der grössten volkserhebungen in der
schweizer geschichte.
das
buch stellt die einzelnen protagonisten in den vordergrund,
beschreibt ihre lebensumstände und zeigt damit ein anschauliches
gesellschaftsbild jener zeit. der erfolg der harten arbeit der bauern wird nicht nur von naturgewalten geschmälert sondern auch
durch die willkür der vögte, die mit ihren bussen und strafen
rechtschaffene bürger in die armut treiben. dies bildet den
nährboden berechtigter unzufriedenheit und führt zu diesem
bauernaufstand. die regierenden städtischen patrizier schaffen es
aber immer wieder – nicht zuletzt mit der unterstützung der
anderen eidgenössischen stände – die solidarität der talschaften
zu stören und scheuen sich auch nicht, mit fremden söldnern gegen
die eigenen untertanen vorzugehen.
letzlich
scheitert der aufstand nach einigen monaten. drakonische strafen
werden gegen die anführer verhängt. da wird gehenkt, gerädert, gevierteilt und
geköpft. zur abschreckung werden die köpfe auf pfählen an
öffentlichen plätzen aufgestellt und die gehenkten tagelang hängen
gelassen. wer der todesstrafe entgeht, wird nach venedig auf die
galeeren verkauft. eine dunkle zeit, die noch keine vierhundert jahre
her ist.
beim
lesen beginnt man parallelen zu sehen zwischen der damaligen und der
heutigen zeit. die unterschiedliche verteilung von reichtum und macht
stellt sich zwar heute etwas anders dar, ist aber immer wieder der
anlass von konflikten, revolutionen und aufständen.
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