eine
familiengeschichte über etliche generationen in der zeit zwischen
dem frühen 19. und dem späten 20. jahrhundert, also einer
zeitspanne von fast 200 jahren. in einem walliser bergdorf schliesst
der junge christian die ehe mit luwisa. als er in der hochzeitsnacht
merkt, dass er nicht der erste mann ist, stellt ihn dies auf eine
harte probe. aber man spricht ja nicht über solche dinge. das erste
kind kommt keine neun monate nach der hochzeit zur welt, da machen
gerüchte und vermutungen schnell die runde. als später die drei
kinder und luwisa kurz hintereinander sterben, steht für die
dorfbevölkerung fest, dass dies gottes gerechte strafe ist.
christian heiratet ein zweites mal und hat weitere zehn kinder. die
zeit bringt neues: industrialisierung, eisenbahnbau und elektrizität
verändern das leben auch im abgeschiedenen dorf. die armut wird
weniger, die abhängigkeiten anders, die jungen gehen auswärts
arbeiten, bringen aber nicht nur geld, sondern auch neues gedankengut
nach hause. uneheliche kinder, trennungen und homosexualität, alles
muss christian in seiner familie erleben. und vor dem hintergrund der
strengen katholischen religiosität verstehen die menschen frühen
tod und unglücksfälle als strafe gottes. letztlich wird nur der
uneheliche sohn einer seiner töchter den namen der familie
weitertragen.
ein
spannendes familienepos, das leicht zu lesen ist und bis zum schluss
dank dem beigefügten genealogischen plan übersichtlich bleibt. aber
auch ein stück geschichte eines gebirgstales, das aus seiner
abgeschiedenheit herauskommt und dessen bevölkerung sich mit der
neuen zeit, mit den veränderten werten und den zuziehenden fremden
auseinandersetzen muss. eine geschichte, die diese ganze palette von
problemen aufnimmt und verarbeitet. ein echter lesegenuss.
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