08.11.2013

lily brett: chuzpe

als der 87-jährige vater von ruth von australien nach new york zieht um nahe bei seiner tochter zu sein, ändert einiges. bei ruth, die erfolgreich eine kleine eigene firma führt, beginnt er sich in ihrem büro nützlich zu machen, was immer wieder zu belastenden situationen zwischen den beiden führt. doch plötzlich werden seine besuche weniger, er hat anderes zu tun. auf einer früheren reise hat er zwei polnische frauen kennengelernt, die nun nach new york kommen. mit der einen beginnt er eine liebesbeziehung. die beiden frauen und er beschliessen gemeinsam ein restaurant zu eröffnen. unvorstellbar für ruth, ihren vater an der seite einer jüngeren frau zu wissen und restaurants gibt es unendlich viele in new york. ruth ist überzeugt, dass das unternehmen ein fiasko wird. aber es kommt anders.
die lebensfreude und tatkraft des vaters stehen den zweifeln und dem hadern der tochter gegenüber.
während man beim lesen den vater und seine freundinnen gleich ins herz schliesst und ganz auf ihrer seite steht, kommt für die zweifelnde und nörgelnde ruth keine sympathie auf. das eigentlich ernsthafte thema der tochter-vater-beziehung ist eher unglücklich in eine komödienhafte handlung eingebettet und gelingt nicht überzeugend. zu viele nebenhandlungen ziehen die geschichte in die länge ohne eine wirkliche spannung aufrecht zu erhalten. zu viel oberflächlichkeit steht der ernsthaftigkeit gegenüber. der roman kommt unterhaltsam daher, ist aber trotzdem irgendwie langweilig.

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