«an
meine kindheit habe ich keine einzige glückliche erinnerung», so
beginnt das buch und die geschichte der kindheit von eddy bellegueule
aus einem rückständigen nordfranzösischen dorf bestätigt dies.
eddys vater ist arbeitslos und trinkt, seine mutter versucht die
familie mit fünf kindern durchzubringen. vier zimmer hat ihr haus
und vier fernseher, die permanent laufen. eddy merkt früh, dass er
anders ist und anders empfindet als seine altersgenossen und wird
bald als schwuler zum gespött im dorf, wird immer wieder von
mitschülern geschlagen, hält das alles aus und denkt anfänglich,
es müsse so sein. doch noch als jugendlicher gelingt ihm die flucht
aus diesem milieu und eine neue perspektive tut sich auf.
mit
diesem eindrücklichen und aufrüttelnden roman, der autobiografisch
beeinflusst ist, führt uns der autor in eine welt, die wir
hierzulande für kaum möglich halten. trotz der schlimmen kindheit
behält er sich die liebe und zuneigung für seine mutter, die –
wie er später erkennt – auch opfer dieser umstände ist.
ausschliesslich
beschreibend, nie kommentierend oder wertend bleibt der autor beim
thema, das einen berührt und nachdenklich stimmt. eines der
eindrücklichsten bücher, die ich in den letzten jahren gelesen
habe.
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