im
winter 1944, wenige monate vor kriegsende, versucht jeder, der kann
berlin zu verlassen und den bombardierungen zu entkommen. die
dreharbeiten für einen ufa-film lassen sich auch in die bayrischen
alpen verlagern, wo das leben noch einigermassen sicher ist. kastelau
ist der ort, wohin die filmcrew flieht und monatelang filmaufnahmen
spielt. filmmaterial ist schon lange keines mehr in der kamera, aber
die fortlaufende arbeit ist die einzige gewähr, nicht zurück nach
berlin zu müssen. die bevölkerung des dorfes steht den ankommenden
zunächst kritisch gegenüber, aber in den letzten kriegstagen, wo
nichts mehr wirklich gültigkeit hat, wo auf nichts mehr wirklich
verlass ist, haben alle das gleiche ziel.
diese
geschichte über schein und wirklichkeit, wahrheit und lügen,
opportunismus und aufrichtigkeit ist aus vier perspektiven erzählt.
die notizen des forschers, der jahre später der sache nachgeht, die
interviews mit einer ueberlebenden, ein fragebogen mit den dazu
gehörenden schriftlichen antworten des sohnes des damaligen
bürgermeisters und die tagebucheinträge des drehbuchautors parallel
einander gegenüber gestellt, zeigen deutlich, wie oft es nicht nur
eine wahrnehmung, nur eine wahrheit gibt.
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