11.03.2016

varujan vosganian: buch des flüsterns

als kind in der armenischen diaspora rumäniens hat der autor den geschichten seines grossvaters und seiner zeitgenossen gelauscht und diese schicksale aufgeschrieben. daraus ist dieses vielschichtige und komplexe werk entstanden. die geschichten einzelner menschen fügen sich zu einem bericht über die verfolgung und die emigration des armenischen volkes zu beginn des zwanzigsten jahrhunderts zusammen. die folgenden jahrzehnte sind geprägt vom entstehen eines sozialistischen armeniens als sowjetrepublik, das den zurückkehrenden viele enttäuschungen bringt. die hoffnung auf ein freies vaterland durch die ereignisse des zweiten weltkrieges lässt die armenier erneut zwischen die fronten geraten. die eigene religion, die traditionen und symbolik werden gepflegt und erhalten. sie verbinden dieses auf der ganzen welt verstreute volk.
mit einer spannenden und gleichzeitig subtilen sprache vermag das buch die schreckliche geschichte auf eine eindrückliche art zu vermitteln, ohne reisserische beschreibungen zu hilfe zu nehmen. so entsteht beim lesen ein dichtes und aussagekräftiges bild, dem man nicht entkommt.

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