maximillian
aue, sohn einer französin und eines deutschen, der sich früh aus
ueberzeugung den nationalsozialisten anschliesst, ist die zentrale
figur, mit dessen fiktiver lebensgeschichte wir durch den ganzen
roman und damit auch durch den ganzen zweiten weltkrieg geführt
werden. als ss-offizier ist er unterwegs im kaukasus und in
stalingrad im einsatz, später in berlin. aus dem überzeugten
nationalsozialisten wird zunehmend ein kritischer, aber im system
gefangener beobachter dieses unfassbaren geschehens. immer wieder
muss er sich mit gegebenheiten arrangieren um selbst zu überleben.
das alles verändert nicht nur seine wahrnehmung und haltung, sondern
bringt ihn zu handlungen, zu denen er zuvor niemals fähig gewesen
wäre.
ein
buch über die dunkle zeit des dritten reiches, einmal – und das
macht es ganz besonders spannend – nicht aus der perspektive eines
opfers sondern aus der eines täters, eines vertreters des systems.
langsam entwickelt er aber eine kritische haltung, weil er zusehen
muss, wie persönliche interessen und karrieresucht viele seiner
genossen leitet. deutlich wird aber auch, wie die konfrontation mit
der unmenschlichkeit und dem grauen ihn selbst als mensch verändert,
wie er seine ethischen und moralischen grundsätze anpasst um zu
überleben. als die niederlage bereits greifbar ist und die rote
armee berlin erreicht hat, lässt er sich zu unfassbaren handlungen
verleiten, um zu entkommen.
ein
spannender und grossartiger roman, den zu lesen nicht immer vergnügen
bereitet und dessen grauen manchmal kaum auszuhalten ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen