28.09.2017

saleem haddad: guapa

der frühe ruf des muezzins bedeutet jeweils das ende der gemeinsamen liebesnacht, taymour verlässt rasa bevor er gesehen wird. doch als die beiden jungen männer eines nachts entdeckt werden, ist nichts mehr wie vorher. rasa hat eine unaussprechliche schande über die familie gebracht. während der nächsten vierundzwanzig stunden begleiten wir rasa, dessen leben eine radikale wendung nimmt. vor dem hintergrund des arabischen frühlings mit demonstrationen und gewalt, blickt rasa zurück auf sein bisheriges leben und muss sich einer ungewissen zukunft stellen.
die präzisen bilder und bestechend akkuraten, teilweise karikierenden beschreibungen des lebens in dieser nahost-grossstadt lassen einen schnell in diese welt eintauchen. in diesem roman nur eine liebesgeschichte zu sehen, greift zu kurz, zu gross ist die politische aussage.
schon in der mitte fürchtet man, diese ergreifende und intensive geschichte zu schnell zu ende gelesen zu haben. und wenn auf seiner rückseite steht, dass dieses buch «einem die letzte träne entreisst» könnte es nicht zutreffender auf den punkt gebracht werden.

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