die beziehung zwischen den beiden 17-jährigen jungen raphael und deniz beginnt unter schwierigen
umständen. deniz ist sohn türkischer eltern in deutschland. trotz
des inneren widerstandes und der ablehnung seiner eigenen gefühle,
zieht es deniz immer wieder zu raphael und es dauert lange, bis sie,
ziemlich betrunken und bekifft, die erste nacht gemeinsam verbringen.
als deniz am morgen neben raphael erwacht kann er sich an nichts mehr
erinnern und verdrängt alles. ganz langsam erst beginnt er, seine
gefühle zu akzeptieren. zuhause darf das alles kein thema sein. mit
ausreden und lügen versucht er den schein zu wahren. das ziel der
eltern ist es, deniz in den sommerferien in der türkei zu
verheiraten, er fürchtet diese reise und ahnt, was auf ihn zukommt.
erst als sich die schlinge endgültig um seinen kopf zu schliessen
beginnt, flüchtet er von zu hause und entscheidet sich für sein
selbstbestimmtes leben und gegen die familie.
schon lange nicht mehr hat mich ein
buch derart in den bann gezogen, dass ich es kaum weglegen konnte und
immer weiterlesen musste. die realen schicksale der beiden und die
umstände ihrer leben werden mit viel sachkenntnis und einer dauernd
aufrechterhaltenen spannung beschrieben. die ignoranz der eltern,
die eskalation häuslicher gewalt, die verzweiflung von deniz, aber
auch sein immer wieder intuitives handeln, das ihm neue
schwierigkeiten einbringt, zeichnen ein bild eines schwierigen startes
ins erwachsenenleben. das langsame erkennen und akzeptieren seiner
gefühle, seines andersseins könnte subtiler und einfühlsamer nicht
dargestellt werden. seine eltern entfalten eine extreme energie zur
wahrung des scheins gegen aussen. deniz ist lange darin gefangen,
dass die ehrung seiner eltern nur über die erfüllung ihrer pläne
und vorstellungen bewerkstelligt werden kann. der etwas traurige, aber offene ausgang
lässt dem lesenden hoffnung.
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