26.06.2018

anne reinecke: leinsee

karl ist noch jung und bereits ein bekannter künstler. seine eltern, ein angesagtes und berühmtes künstlerehepaar in dessen leben nicht wirklich platz für ein kind bleibt, geben ihren sohn schon früh in ein internat. als der vater stirbt, kehrt karl nach hause zurück und beginnt sich um seine schwer erkrankte mutter zu kümmern. vieles in seinem leben beginnt anders zu werden und mit der trennung von seiner langjährigen freundin läuft er gefahr, seine orientierung zu verlieren – wäre da nicht ein kind, zu dem er eine zuwendung entwickelt und das seinem leben einen neuen inhalt zu geben scheint.
in der ersten hälfte lebt der roman vor allem von der kritischen beobachtung und auseinandersetzung mit dem heutigen kunstbetrieb, was köstlich zu lesen ist. später treten die beziehung zu diesem kind und die träume karls in den vordergrund. deren beschreibung wirkt hölzern und lässt keine empathie aufkommen. gegen ende scheint die geschichte richtiggehend konstruiert und langweilig. das relativ abrupte ende bleibt für mich unverständlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen