07.08.2018

etel adnan: sitt marie-rose

sitt marie-rose ist leiterin einer schule für behinderte kinder im libanon und setzt sich stark für diese ein. sie hat als tochter einer griechin und eines türken früh schon für die befreiung der frauen und für soziale gerechtigkeit gekämpft. während des bürgerkrieges gerät sie zwischen alle fronten. sie wird entführt; einer der entführer ist ein früherer mitschüler und freund, der nun in einem feindlichen lager steht. sie bezahlt ihr engagement mit dem leben.
die geschichte macht sehr betroffen. sehr subtil, aber klar und unmissverständlich wird man hier an das schicksal einer frau herangeführt, die ein emanzipiertes und freies leben lebt – oder immer mehr zu leben versucht. beim lesen beginnt man die komplizierten ethnischen und religiösen verhältnisse im libanon im ansatz zu verstehen und muss begreifen, dass hier worte nichts mehr ausrichten können, weil waffen das sagen haben.

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