19.12.2018

gerhard jäger: der schnee, das feuer, die schuld und der tod

der junge historiker max schreiber reist in ein abgelegenes bergdorf um einer alten geschichte nachzuforschen. er trifft auf eine misstrauische und verschlossene dorfgemeinschaft. das nach längerer zeit mühsam gewonnene vertrauen der zurückhaltenden einheimischen bleibt brüchig. zudem verliebt er sich in eine frau im dorf, die aber auch von einem jungen dörfler begehrt wird. als ein bauer zu tode kommt, eine scheune abbrennt und todbringende lawinen das dorf von der umwelt abschneiden, schlägt die stimmung um und max, der eines mordes verdächtigt wird, verschwindet unauffindbar. nur seine aufzeichnungen bleiben zurück.
fünfzig jahre später geht ein alter mann, dieses manuskript lesend, jenen ereignissen nach, um mit seiner eigenen geschichte ins reine zu kommen.
der roman ist ein einzigartiges gemälde einer dörflichen gemeinschaft in den 1950er jahren. mit einer enormen kraft beschreibt der autor diese welt voll von arbeit, gegenseitiger abhängigkeit, von katholizismus und aberglaube, die der erbarmungslosen gewalt der natur immer wieder ausgesetzt ist. meisterhaft ist diese fesselnde geschichte in die zweite handlungsebene des alten mannes eingebettet. beim lesen lässt sich das buch kaum aus der hand legen.

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