während des zweiten weltkriegs geboren
wächst annie ernaux im nachkriegsfrankreich auf. ihre kindheit und
jugend sind geprägt von der langsamen gesellschaftlichen erholung,
von der langen regierungszeit präsident de gaulles, der
algerienkrise bis hin zu den studentenunruhen von 1968. später
folgen die aera mitterand, globalisierung und frauenemanzipation. sie
wird mutter von zwei söhnen. im alter blickt sie nicht unzufrieden
zurück auf das leben, das ihr trotz vieler veränderungen viel gutes
und schönes gebracht hat.
eigentlich eine autobiografie, die
annie ernaux von sich aber in der dritten person schreibt, deren
persönliches leben damit eher im hintergrund bleibt, und einen
angenehm distanzierten zugang zur geschichte der autorin ergibt. fern
von wirtschaftlichen problemen und einer eher vermögenden
mittelschicht zugehörig, vergisst sie die weniger privilegierten und
sozial schwachen nicht und analysiert mit diesem fokus bestechend und
treffend das politische system frankreichs und dessen akteure. damit
schafft sie ein ganz besonderes geschichtsbuch.
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