das buch enthält eine schön und ruhig erzählte geschichte. die übersichtliche handlungsführung bringt uns die etwas abenteuerliche reise und das beinahe unwahrscheinliche glück agatas nahe. die alte frau sucht eckpunkte in ihrer erinnerung und erfährt, was verschwunden und was neu entstanden ist. sie beobachtet ohne zu kommentieren und zu werten und trotzdem spürt man ihre gefühle, ihre freuden und ihre enttäuschungen. einzig das offene ende lässt einen etwas ratlos zurück.
23.01.2021
antonio dal masetto: als wärs ein fremdes land
das buch enthält eine schön und ruhig erzählte geschichte. die übersichtliche handlungsführung bringt uns die etwas abenteuerliche reise und das beinahe unwahrscheinliche glück agatas nahe. die alte frau sucht eckpunkte in ihrer erinnerung und erfährt, was verschwunden und was neu entstanden ist. sie beobachtet ohne zu kommentieren und zu werten und trotzdem spürt man ihre gefühle, ihre freuden und ihre enttäuschungen. einzig das offene ende lässt einen etwas ratlos zurück.
17.01.2021
yusuf yeşilöz: der gast aus dem ofenrohr
er kommt als kurdischer flüchtling in
die schweiz, trifft hier als erstes auf einen landsmann, der schon
länger hier lebt und ihn in der nähe der grenze abholt. am nächsten
tag stellt er einen asylantrag und lebt nun mit anderen männern, die
in der gleichen lage sind, in einer entsprechenden unterkunft. sie
reden über ihre heimat, über ihre dörfer und ihr brauchtum, das so
anders ist. seine drei ersten arbeitsversuche sind schon gescheitert.
die geschichte endet, als er auf dem weg zum vierten ist.
mit verhaltenem humor betrachtet der
autor als fremder das leben und die gebräuche hierzulande. wegen der
fremden sprache versteht er zu beginn kaum etwas, was zu
fehleinschätzungen und missverständnissen führt. er beobachtet
auch seine mitbewohner genau und realisiert, wie unterschiedlich sie
mit ihrer neuen situation umgehen. sehr differenziert und ohne zu
werten berichtet er über seinen alltag, sein befinden und seine
wünsche. ein schönes buch, das auf eine ganz besondere art und
weise zur diskussion um flüchtlinge beiträgt.
15.01.2021
urs augstburger: das dorf der nichtschwimmer
das buch ist ein richtiges bergdrama mit allem, was dazugehört: mystik, aberglaube und gefahren in schnee und eis, die einen beim lesen frieren lassen. errungenschaften der moderne treffen hier immer wieder auf traditionelle wertehaltungen. dies fasziniert, wenngleich es manchmal etwas plakativ daherkommt. die etwas utopische und zeitweise phantasievoll unrealistische handlung dramatisiert die geschichte auf eine spannende weise. geschickt wechselt der autor zwischen den zeiten und generationen hin und her, so dass man beim lesen mühelos den ueberblick behält.
08.01.2021
lukas linder: der unvollendete
es ist nicht die etwas spezielle lebensgeschichte von anatol und es ist nicht die handlung, die dieses buch wirklich lesenswert machen. es sind vielmehr der abenteuerliche witz und die einzigartige sprachliche virtuosität, mit der die geschichte geschrieben ist. wunderbar komplexe sätze voll stilistischer und grammatikalischer raffinesse bieten einen beinahe nicht zu übertreffenden lesegenuss.