23.01.2021

antonio dal masetto: als wärs ein fremdes land

mitte des 20. jahrhunderts wandert agata nach argentinien aus, wo sie über vierzig jahre mit ihrer familie lebt. eines tages erklärt sie – mittlerweile 80-jährig – ihre absicht nach italien zu fahren, um noch einmal das dorf ihrer jugend zu besuchen. sie trifft zwar auf viel bekanntes, aber italien ist ein land, das nicht mehr das ihre ist. die gesellschaft hat sich sehr verändert, die werte sind nicht mehr die gleichen.
das buch enthält eine schön und ruhig erzählte geschichte. die übersichtliche handlungsführung bringt uns die etwas abenteuerliche reise und das beinahe unwahrscheinliche glück agatas nahe. die alte frau sucht eckpunkte in ihrer erinnerung und erfährt, was verschwunden und was neu entstanden ist. sie beobachtet ohne zu kommentieren und zu werten und trotzdem spürt man ihre gefühle, ihre freuden und ihre enttäuschungen. einzig das offene ende lässt einen etwas ratlos zurück.

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