11.05.2021

fabio andina: tage mit felice

felice ist ein alter mann, der ein bescheidenes leben als selbstversorger in seinem haus führt. jeweils früh morgens in der dunkelheit macht er sich auf, um oben im wald in einem wasserloch zu baden. tagsüber hilft er anderen leuten im dorf, besucht hin und wieder die bar oder fährt mit seinem alten auto hinunter ins tal. als er aber ein weiteres bett in sein haus stellt, finden gerüchte und vermutungen nahrung. niemand weiss genaues, aber man nimmt an, seine frau, die ihn vor vielen jahren verlassen hat, komme zurück.
der autor erzählt die geschichte dieses mannes aus der optik eines begleiters. er verbringt einige tage mit ihm, teilt seinen alltag und schildert das leben in diesen weilern am hang des bleniotales. er zeichnet die einzelnen menschen, die hier leben, ihre beziehungen untereinander, aber auch die einflüsse von aussen, die abwanderung der jugend, das zurückbleiben der alten und den zerfall von unbewohnten häusern weder beschönigend noch romantisierend. dieses ruhige buch ist einfach wundervoll zu lesen und weckt irgendwie eine gewisse sehnsucht nach diesem leben.

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