in einer kleinen stadt in lothringen
ist nicht mehr viel los. das stahlwerk, der einzige grosse
arbeitgeber, ist seit jahren stillgelegt, viele sind arbeitslos, es
gibt wenig perspektiven. hier leben der 14-jährige anthony und sein
cousin. sein zuhause ist von armut, alkohol und gewalt geprägt. an
einem heissen sommernachmittag fahren die beiden mit einem
gestohlenen kanu über den see zu einem entlegenen strand. dort
trifft anthony zum ersten mal auf steph, tochter wohlhabender eltern,
und verliebt sich in sie. steph geht ihm über jahre, bis er
erwachsen ist, nicht mehr aus dem sinn. auch wenn sie sich hin und
wieder treffen, es kann nicht wirklich etwas werden.
eine geschichte, die im hintergrund der
handlung kaum etwas auslässt, was dieser industrielle niedergang
nach sich zieht. nicht nur die aus dem süden zugewanderten
fabrikarbeiter werden arbeitslos, sondern auch die menschen, die
sich im unteren mittelstand wähnten, stürzen ab in prekäre
lebensumstände. die jugendlichen, immer wieder von hoffnung und
illusionen geleitet, werden bitter enttäuscht und bleiben abgehängt.
von diesem genau beobachteten und beschriebenen milieu und den
menschen, die darin leben, berichtet dieses buch eindrücklich
ungeschminkt und birgt ein brisantes zeitdokument sozialer
verhältnisse.
01.05.2021
nicolas mathieu: wie später ihre kinder
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